Teufelsturm.de - Klettern im Elbsandsteingebirge

Herkulesstiege [** VIIIb RP VIIIc]

Herkulessäule, Kleine, Bielatal

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Kommentar

Bewertung

Dädalus


10.05.2025 18:39
Zurecht kann man sich über den Einstiegsriss echauffieren, weil man selten sofort beim ersten Versuch vom Boden abhebt. Aber nachdem man dieses ziemlich sächsische Stück Fels überwunden hat, verbleibt eher ein Grinsen als eine Grimasse. Schlingen sollte man nicht zurücklassen, sondern lieber schrittweise nach oben versetzen, während man sich durch den überhängenden Spalt schiebt, weil der Seilzug sonst unerträglich wird. Am ersten Ring muss man dann nicht zu zaghaft linksansteigend durchstarten, und die weiten dynamischen Züge bis zum zweiten Ring genießen. Danach geht es an riesigen Platten etwas rechtsansteigend zu einem Loch, über dem der dritte Ring ziemlich unereichbar auf den geneigten Aspiranten herunterschaut. Auch ist er schwer vom Boden aus zu erspähen und erscheint dann recht plötzlich wenn man sich nach den letzten Platten umschaut. Der Zug dorthin, über das Loch hinweg ist tatsächlich nochmal ziemlich kompliziert und kann auch ohne weiteres einen Sturz in die darunter liegenden Platten herbeiführen. Warum der Ring oberhalb des Loches steckt ist nicht ganz klar, einen Vorteil im Seilverlauf bringt das nicht. Der vierte Ring ist mit etwas Ruhe gut über die Reibung ankletterbar, nachdem man sich vom dritten Ring aus leicht nach links auf die Rampe geflüchtet hat. Das Stück danach ist schon weitaus besorgniserregender. Möchte man alles durchsteigen, sollte man den vierten Ring verlängern, aber auch wenn man jemanden zum vierten Ring nachholt und sich von dort aus sichern lässt, werden die nächsten Meter spannend. An kleinen Strukturen geht es etwas hinauf und nach rechts, in die Linie des "Wahlkampfs" hinein. Dessen Ring befindet sich damit unterhalb der Füße. Weiter links, also oberhalb des vierten Ringes des eigenen Weges fehlen die Strukturen gänzlich, weshalb der Weiterweg den "Wahlkampf" kreuzend am natürlichsten erscheint. Bis zum Band, das sicher zur Sanduhr des Südweges und damit zu dessen Ring und zum Ausstieg führt sind es jedenfalls etliche wackelige und filigrane Züge. Der Ausstieg über den Südweg ist dann genussvolle Formsache, das Gesamterlebnis sehr beeindruckend. Interessant wäre auch ein direkter Ausstieg vom vierten Ring in der Nähe des AW vorbei zum überhängenden Handriss des Gipfelkopfs, allerdings ist dies wohl keine bereits begangene Linie. Insgesamt eine tolle Linie an tollem Fels auf einen tollen Gipfel - eine Herkulesrippe für Fortgeschrittene. Man sollte sich allerdings vom bodennahen Anblick nicht ins Bockshorn jagen lassen - der Überhang erfordert sicherlich vorrangig Kraft und Ausdauer in den Armen, deshalb mit unzureichender Fußfertigkeit anzurücken, würde aber von den oberen Felspartien nicht verziehen. ++ (sehr gut)
Felsspinne
Wohnort: Dresden


18.03.2012 20:59
Noch zu erwähnen wäre, dass es sich empfiehlt den 4. Ring beim Originalausstieg einzuklinken, wieder kurz zum Absatz abzusteigen und dort nachzuholen. Ohne Nachholen gibt´s selbst mit verlängertem Einhängen Seilzug, und der ist auf der nicht ganz unschwierigen Reibung mehr als hinderlich, zumal der Sicherer einen nicht sieht. Bei der Reibung etwa 1,5m überm Ring 1,5m nach rechts queren, dabei die sinnfreien Ringe des "Rücktritts" ignorieren. Die kleine SU aus der KleFü- Beschreibung habe ich nicht finden können. Wer nach dem 4. Ring nicht rechts quert, sondern die Reibung weiter gerade hochgeht, muss nochmal mindestens VIIIb im Kreuz haben. ++ (sehr gut)
Der Physiker
Authentifizierter Benutzer


07.09.2011 19:37
Der Einstiegsriss sieht böse aus, ist aber erstaulich gängig (links die guten Tritte nutzen und sich mit den Rücken nach rechts lehnen). Ich finde ihn sehr schön, er macht den Weg vielseitiger. Nach dem 3. R die rechte Rippe hochzuklettern ist zwar nicht das Original, aber logischer und mM nach schöner, zumal man dann ohne Querung direkt den Ausstieg der S-Wand über eine schöne kleingriffige Wand erreicht. Eine der wenigen Athetikwege der Sächsischen. Für den Grad leicht. ++ (sehr gut)
Flaschi
Gelöschter Benutzer
Benutzer gesperrt


29.05.2006 19:54
Ein Wort zum Schwierigkeitsgrad. Das ist RP eine gutmütige VIIIb, af nur VIIIa. +++ (Herausragend)
JörgBFH
Moderator
Authentifizierter Benutzer


26.03.2003 22:54
Vorm 3.R sollte man die letzte Platte (nicht die auf dem Bild) mit Bandschlinge umhängen und nach rechts verspannen - in der Mulde rechts des Loches gibts noch eine kl. Zacke mit Widerhaken - dünne Schlinge drum könnte auch halten. Mit dem Seitgriff für die linke Hand direkt unter dem 3. Ring läßt sich selbiger dann gut klinken. 3m drüber mal auf Reibung umstellen. Schwerste Stelle für mich war vom 1. Ring zu den Zacken (Linksbogen, SU). Insgesamt kraftraubende Angelegenheit. ++ (sehr gut)
Enrico Morelli
Authentifizierter Benutzer


12.05.2002 12:58
vom 1. Ring erst linkshaltend dann rechts durch überhängende Wand 2. Ring, an Platten vorbei zum Loch, dort gut antreten und 3. Ring einhängen, für mich zwar Nachstiegserfahrung aber das einhängen des Ringes ist nicht ganz so ohne, ansonsten eine tolle Bergfahrt, kraftraubend und steil, moderate Sicherung, für RP reichen 60 m Seil +++ (Herausragend)
Frank Jaenecke


03.03.2002 23:29
Der Einstieg ist nicht so schön, hat man ihn aber hinter sich wartet sehr schöne Kletterei. Bis kurz unter den 3.Ring, wo die Platten aufhören, geht es ganz gut, dann muß man allerdings die Hände aus der Tasche nehmen um diesen zu erreichen. Danach geht es nach links und das sollte man auch so klettern, auch wenn die einsetzende Rippe rechts sehr lockt, da man sonst die zweite schwierige Stelle nach dem 4.Ring umgeht. Mit dem 4.Ring in Knöchelhöhe muß man nach rechts. Oben ließ sich zum 5.Ring hin noch ein klitzekleiner Knoten in einer Rißspur unterbringen, aber sobald man nach dem 4.Ring die ersten größeren Griffe nach der Querung in der Hand hat ist es vorbei. Die nicht ganz so logische Routenführung (nach 3.Ring) wird durch die abwechslungsreiche Kletterei wieder aufgewogen. ++ (sehr gut)
Focused


17.09.2001 14:41
Klasse Weg! Riß E müßte eignetlich für uns Sachsen nur Formsache sein... (feix!). Ne, ist zwar mal etwas eigenwillig, geht aber gut. Dann zum besagten 1.R einfach, dann mal kleiner Runout gerade hoch (gute Aufleger), oder auch links? 2.R einhängen kann bei o.s. Beg. auch ein Problemwerden, dann mal Power zu den Wunderbaren Platten, haufen Schlingen möglich, aber auch nur eine wichtige (..siehe Bilder) Dann mal etwas schwerer zum 3.R, darunter eigentich am schwersten. Dann (mMn) lieber die "Wahlkampf" - Variante wählen zwecks Linie zur H.-Rippe, ist aber dann auch mal deutlich schwerer. ++ (sehr gut)
Frank


16.09.2001 22:00
Der überhängende Riss ist schon spannend. Zum Ring dann leicht. Am Ring links vorbei (die Zacken bringen Ruhe). Sehr schöne überhängende Kletterei bis 3.Ring. Vor dem 3.Ring in das Loch mit Stützen und Seitgriff nach rechts zum Einhängen. Zu 4. Ring leichter. Und zu 5. Ring moralisch nicht ganz ohne aber sehr schöne Kletterei. Ich bin gequert ca. 2m und ziehmlich gerade hoch bis zu großer Sanduhr. Über dem 5.Ring purer Genuss +++ (Herausragend)
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