Teufelsturm.de - Klettern im Elbsandsteingebirge

Talseite [IXb (IXc)]

Teufelsspitze, Affensteine

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Kommentar

Bewertung

Alex Hanicke
Authentifizierter Benutzer


12.08.2018 20:32
Ein Hauptproblem des Weges ist, dass man immer mal wieder auf einem Absatz einschlagen kann. Das lässt sich durch folgende zwei Maßnahmen verbessern: Maßnahme 1: am 2. R den Nachsteiger bis auf das Band nach dem Riss nachholen. Damit sollte man bei einem Sturz am Rinneneinstieg noch nicht auf dem Band aufschlagen. Die Rinne selber lässt sich sehr leicht hangeln: auf der linken Seite sind einige Löcher. Maßnahme 2: am 5. R bauen. Das ist zwar die Freiklettercrux, aber ein Sturz dort kann einen die Sprungelenke kosten. Nach dem ersten Ring kommt im steilen Gelände links ein großes Loch. An dessen linken Rand kann man sehr gut Handklemmen (was im Riss wider Erwarten noch nicht geht) und entspannt eine Schlinge legen. Insgesamt eine grandiose Linie! ++ (sehr gut)
Der Physiker
Authentifizierter Benutzer


22.07.2014 21:59
Die Sterne in diversen Kletterführern und Datenbankkommentaren können nur durch den Klassikerbonus erklärt werden. Die ganze Route ist sehr verkeimt, was auch daran liegen mag, dass sie in den letzten 7 Jahren nicht mehr begangen wurde. Abgesehen vom wirklich sehr schönen Einstiegsriss ist der Rest nur als "schlecht" bis "sehr schlecht" sowie saugefährlich zu bezeichnen, was summa summarum, einschließlich des Klassikerbonus, ein "Normal" ergibt. Der Einstieg bis zum 1. R (eine Kevlar- und eine Dauerschlinge) ist mehr Hangel- als Fingerriss. Danach steilt sich die Wand auf und der Riss wird zum guten Handriss, wobei auch links in der Wand viele Griffe und ein großes Loch sind (2 gute größere Schlingen). Der weitere Weg links herum zum 2.R ist nun gut geputzt. Danach kommt die erste Knöchelbruchstelle: Eine grifflose 3D-Spreizstelle am Ring, die zu einer schrägen grifflosen Röhre führt, in welcher man mittels schleimigen offenen Handrissklemmern die Füße hochwuchtet (irreversibel) und erst hangelnd, dann rechtsgängig schulterrissklemmend im Rechtsbogen zu einem Band kommt. Auf vollkommen verkeimten Band (nun geputzt) waagerecht nach rechts bis an die Kante. Die "gängige Reibungskletterei" zum 4.R können auch nur die Nachsteiger - unter anderem ich - genießen, da kurz vor dem Ring ein bösartiger, irreversibler und gar nicht so leichter Mantle an maximal rolligem Gestein lauert. Die folgende Linksquerung (weniger Reibungs- als Fingerlochkletterei) und der sich anschließende risslose Riss (wer bis hierher kommt, wird verstehen, was ich meine) bieten hingegen durchaus schöne Kletterei, nur dass es auch hier mit der Ringentfernung nicht leichter wird. Dann kommt die Crux: Vom 30 cm zu tief geschlagenen 5. Ring geht es vom Absatz weg die anfangs überhängende Kante, dynamisch patschend, hoch. Die Risiken für Fußprellungen und Schlimmeres bei den fast unvermeidlichen Stürzen können hier nur durch langjährig optimierte Flugphasenkontrolle minimiert werden. (O-Ton: "Beine anziehen, dann federt man weich ein und schlägt erst mit dem Hintern auf, wenn das Seil schon weitgehend gegriffen hat"). Hat man die Füße 1-2 m über den Ring, wird es deutlich leichter. Kurz vor dem 6. und letzten R merkt der Vorsteiger dann, dass die Bilanz stimmen muss: Die 20-30 cm, die der 5. Ring zu tief steckt, ist der Sechste zu hoch. Ihn anzuklettern, ist zwar weder außerordentlich schwer noch wacklg, aber es muss einfach nicht sein. Dann deutlich leichter an gutem Griffband und fehlenden Tritten durch die ganze Talseite und links an der Kante neben dem AW hoch. Empfehlung 1: Wer diesen schwersten aller Meisterwege unbedingt machen will, sollte dies zeitnah tun. Der Weg ist nun gründlich geputzt! Empfehlung 2: Wer so ein schönes Bild von sich im Einstiegsriss haben will, der drehe nach dem 2. R, am Ende des schönen Teils, einfach um. (Normal)
Bastl


26.04.2007 09:32
Fantastische Felsfahrt unter teilweise klassisch-schlechten Absicherungsbedingungen. Gestaltet sich der untere Rissteil (ca.VIIIc) sowohl vor als auch nach dem 1.R. äußerst schlingenfreundlich, wartet der Ofenrohrriss über dem 2.R. mit den ersten Gehirn-aus-Metern auf (ein Sturz endet auf großem Absatz). Es empfiehlt sich den linken Teil abzuhangeln und rechts die Reibung hochzumarschieren, bis man im Kamin steht. Bis zum 3.R. leicht und luftig. Zum 4.R. gutgängige, aber ebenfalls großzügige Reibungskletterei. Nun wird es etwas schwerer, denn auch der Schrägriss zum großen Baustellenabsatz bietet weder Klemm- noch Sicherungsmöglichkeit. Das Herzflattern nimmt jedoch ein Ende, wenn man am linken Rissteil einen Zweifingerstecker nicht übersieht. Die U.-Stelle am 5.R. vorbei ist kurz und knackig, hat man die Füße in Ringhöhe sollte man nicht fallen, sonst knacksen die Haxen... Die weitere Kantenreibung ist leicht, aber das Einhängen des 6.R. für Leute unter 1.80 reichlich bescheuert, der R. müsste 20cm runter! Vorm abschließenden Quergang liegt noch eine dicke Schlinge, ebenfalls vor den letzten Metern an der linken Kante. Nun ja, man sollte im Vorfeld luftige Hausaufgaben gemacht haben... + (gut)

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