André Zimmermann Authentifizierter Benutzer Wohnort: zu Hause
27.05.2008 21:32 | Dieser Weg ist ein herrliches Beispiel dafür, wie die Art und Weise der Erschließung vor 50 Jahren aus heutiger Sicht völlig idiotisch erscheint. Die Sanduhr kann man fast vom Band aus fädeln und sicherte damals allenfalls den vermutlich irgendwie in ihrer Nähe an der Wand hängenden Baumann. Des Vorsteigers Sicherheit in der folgenden, für VIIa zu unübersichtlichen und kräftigen Passage bis zum Band bestand damals (m.U.) in der Unterstützung und ist heute (o.U.) durch die Sanduhr (viel zu niedrig überm Absatz) nicht gegeben. Hier merkt man auch schnell, dass die RP-Bewertung im Heini Nonsens ist: Entweder man kommt zum nächsten Band (dann m.M.n. auch schon solide VIIb) oder man fällt entsaftet ab und damit auf den Absatz zurück... Vom Unterschied zwischen RP und os möchte ich an dieser Stelle mal ganz absehen. Falls man also die Crux unter sich lassen kann, folgt auf dem Band der zweite Teil der scheinbar idiotischen Erschließung dieses Kletterweges: Der Ring liegt völlig ohne Not auf dem breiten Band, anstatt bequem erreichbar gut 2 Meter über diesem im (für VI durchaus interessanten) Schlusswändchen. Die guten Sicherungen (SU und R) befinden sich da, wo man sie nicht braucht, in den schweren Stellen darf man nicht loslassen. Als deutliches Beispiel für die Art der Kletterei zur Zeit der Erstbegehung taugt dieser Weg auf jeden Fall, als sportliche Herausforderung nahe der Leistungsgrenze definitiv nicht. Zuletzt möchte ich noch anzweifeln, ob es m.U. geklettert ("VI") leichter ist als o.U. (VIIb). Entweder steht der Baumann unten auf dem Band und kann dann den Vorsteiger wahrscheinlich nicht bis ans Ende der folgenden Schwierigkeit schaffen, oder der Baumann hängt nahe der Sanduhr in der Wand und lässt sich bekriechen. Wer aber soviel Strom hat, kann´s doch auch gleich selber o.U. im Vorstieg angehen. Hat dort mal jemand erfolgreich gebaut und kann etwas dazu sagen? | - (schlecht) |